Was ist Atemtherapie?
Die Atmung ist eine zentrale Lebensfunktion.
Doch kein Atemzug gleicht dem anderen. Im Atem reagieren wir sehr schnell auf alle Reize aus unserem Inneren (Gefühle wie Freude und Angst) und auf Außenreize (wie z.B. Lärm). Stehen wir unter Spannung, stockt die Atmung. Sind wir „gestresst", wird sie kurz und flach. Sind wir am Ende unserer Kräfte, werden wir atemlos. Erst wenn wir uns wieder entspannen, wird auch die Atmung wieder tief und gleichmäßig.
Halten Spannungszustände, Stress, Krankheiten über eine längere Zeit an, besteht die Gefahr, dass der freie Atemfluss auf Dauer beeinträchtigt wird.
Mit Atemtherapie zu einer freien Atmung und dem inneren Gleichgewicht finden
In der Atemtherapie nutzen wir die ganzheitliche Wirkung des Atems. Es geht nicht um die Vermittlung einer Atemtechnik oder um willentliche Atemführung. Vielmehr steht das Erleben des individuellen Atemrhythmus im Mittelpunkt. Dieser Atemrhythmus ist Lebensrhythmus: alle Gedanken und Gefühle, Einstellungen, innere und äußere Haltungen drücken sich hierin aus. Durch Sammlung und Empfindung auf sanfte Dehnung, Druckpunkte, das Tönen von Vokalen und Konsonanten, Schwingen und Bewegen wird der individuellen Atembewegung ein Anreiz gegeben, neu zu reagieren.
Wir arbeiten u.a. an:
- einer gut gespannten(tonisierten) Muskulatur
- einer aufrechten und gelassenen Haltung im Sitzen und im Stehen
- der Beweglichkeit aller Gelenke der Stimme und dem stimmlichen Ausdruck
- der Erfahrung des Atemflusses in allen Körperräumen
In der bewussten Wahrnehmung des Körpers und des Atemrhythmus in Ruhe und Bewegung kann sich der eigene Atem zu einer Kraftquelle entwickeln. Unbewusste‚ verschlossene Körpergegenden werden wiederbelebt, Blockaden und Spannungen wandeln sich.
ANWENDUNGSGEBIETE für die Atemtherapie
- Krankheiten der Atmungsorgane (Asthma, Bronchitis, Emphysem), funktionelle Atemstörungen(Hyperventilation, Hochatmung, paradoxe Zwerchfellatmung, Atemrhythmusstörungen); sowie Atembeschwerden aller Art.
- Herz-Kreislauferkrankungen
- Funktionelle Stimmstörungen
- Kopfschmerzen
- Rehabilitation nach Operationen, Unfällen und schweren körperlichen und seelischen Krankheiten
- haltungsbedingte Rückenprobleme, Gelenkbeschwerden und degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Störungen im Magen-Darmbereich
- Menstruationsbeschwerden, Beschwerden in den Wechseljahren
- Depressive Verstimmungen, begleitend bei psychiatrischen Erkrankungen (Depressionen, Angststörungen)
- psychovegetative Stress- und Erschöpfungszustände (Schlaflosigkeit, innere Unruhe, chronische Angespanntheit, Burn-Out-Syndrom, Schlafstörungen)
Die Therapieformen
Die Einzelbehandlung
Bei der Einzelbehandlung liegen Sie bekleidet auf einer bequemen Liege. Mit bestimmten Griffen unterstütze ich Ihre Atembewegungen. Unbewusst antworten Ihre Atembewegungen darauf, Ihr Atem verändert sich. Sie erleben, dass Ihre Atembewegung freier fließt und mehr Raum und Kraft im Körper bekommt. Empfindungen, Gefühle und Gedanken werden deutlich und differenzierter wahrgenommen. Die Einzeltherapie wird durch Atem- und Bewegungsübungen und das persönliche Gespräch, in dem Sie Ihre neuen Erfahrungen mitteilen können, ergänzt.
Die Gruppenarbeit
Im Sitzen, im Stehen, Gehen und im Liegen wird der Atem mit einfachen, individuell angepassten Übungen angeregt. Schwungvolle, dynamische Übungen wechseln ab mit beruhigenden, sich sammelnden Abläufen.
Alle Übungen werden konkret angeleitet und können auch zu Hause geübt werden. So finden Sie eine persönliche Handlungsweise, den eigenen Atem allmählich leichter und müheloser zuzulassen.
Atemtherapie für Kinder
Die Atemtherapie für Kinder und Jugendliche passe ich altersgemäß an z.B. mit Atem- Bewegungsspielen.